Werte sind Orientierungen, die wir als Menschen suchen und brauchen. Sie sind wie Fixsterne, die uns eine Richtung geben, jedoch nicht erreichbar sind. Das ist auch eine der Schwierigkeiten mit den Werten. Wir scheitern immer wieder an ihnen. In diesem Scheitern mit den dazugehörigen Konflikten finden wird neue Aspekte in der Umsetzung der Werte. Wir entwickeln uns durch Konflikte in unserer Fähigkeit eines sozialen Zusammenlebens.

 

Werte und deren unterschiedliche Interpretationen sind oft Ursachen für Konflikte. Im ATCC- Ansatz greifen wir diese Ursachen auf und bieten einen möglichen konstruktiven Umgang mit den Konflikten. Dabei unterscheiden wir zwischen Werten, Zielen, Fähigkeiten, Eigenschaften, Bedürfnissen oder Wünschen. Werte geben Orientierung und sind in einem verfassten, an den Menschenrechten orientierten Staat in der Verfassung wiederzufinden. Werte haben keine Hierarchie. Sie befinden sich in einer systemischen Verbindung. Es gibt sie nicht absolut, sondern in gegenseitigen Beziehungen. Würden wir einen Wert absolut setzen, würde er andere Werte ausschließen.

 

Werte und Dilemma

Wertekonflikte lösen fast immer ein Dilemma aus. In der Bearbeitung hat es keinen Sinn, das Dilemma aufzulösen, sondern es zu benennen und zu verstehen. In den Abenden und den Aktionen führen wir vor, dass wir bei Werten sehr schnell in Dilemmata geraden. Wir zeigen aber auch, wie wir durch Akzeptieren und Verstehen mit dem Dilemma umgehen können.

 

 

Beispiele für Werte- Konflikte

Schulen und Kindertagesstätten benötigen eine regelmäßige Auseinandersetzung mit den Werten. Im Rahmen einer Team- oder Schulentwicklung geben die 10 Werte des ATCC-Ansatzes eine Klarheit nach innen und nach außen. Vorhandene Vereinbarungen und Regeln lassen sich auf ihren „Wert“ hin überprüfen. Vorhandene Abwertungen, die oft Ursachen für Energieverschleiß sind, werden sichtbar und können bearbeitet werden.  Wertorientierte Schul- bzw. Teamentwicklung erhöht die Zufriedenheit und schafft mehr Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit. Sie gibt Erziehenden und Kindern einen wertschätzenden Raum sich zu entwickeln.

 

Beziehungen und Wohnprojekte

Im gemeinschaftlichen Zusammenleben werden neben vielen anderen Konflikten oftmals die Werte als Kampfmittel genommen. Meist wenn sie nicht eingehalten werden. So wird statt nach der Wahrheit zu suchen, die Lüge ermittelt, statt die Gerechtigkeit zu regeln, der Betrug aufgedeckt oder statt der Gleichheit vor dem Recht, die Diskriminierung in den Vordergrund geschoben. Was damit geschieht ist einerseits eine Umorientierung, weg vom Wert und andererseits der Versuch aus der eigenen Verantwortung zu gehen.

 

Vereine, Nichtregierungsorganisationen oder Unternehmen, die nach ethischen Kriterien arbeiten und produzieren. Hier lauern oft „Fallen“, da bestimmte Werte in den Vordergrund gestellt werden und damit Ausgewogenheit oder Kohärenz verloren geht. Vielmals entstehen „Machtspiele“ um die Werte. Statt Orientierung zu finden werden „Schuldberge“ angehäuft, die viele Prozesse lahmlegen und Entwicklungen blockieren.